Samsungs Oscar-Deal

2014 | WERBUNG

Kritische Stimmen bescheinigen dem Deal eine fade Durchsichtigkeit, der Erfolg aber ist überwältigend: Mehr als drei Millionen Mal wurde das scheinbar spontan entstandene Selbstporträt der Moderatorin, umrahmt von einer Korona weltberühmter Stars bei der Oscar-Verleihung, wenig später per Twitter verschickt. Der dafür bewilligte Etat überstieg die Zahl der Nutzer in der Rahmenvereinbarung um ein Vielfaches. Samsung hat tief in die Tasche gegriffen, um sein Smartphone dem von Apple gegenüber ins Gespräch zu bringen. Zu diesem Zweck war eine intensive Unterweisung nötig, die Urheberin bevorzugt normalerweise die Dienste des Mitbewerbers. Und genau das wurde anschließend zum umstrittenen Thema in den sozialen Kanälen.

 

selfie

 

Top oder Flop?

Die Breitenwirkung ist unübersehbar, wie es um den Image-Transfer bestellt ist, eine andere Frage. Aufgedeckt hat das gewagte Manöver ein traditionelles Printmedium, die angebliche Spontaneität von – erweiterten – Selfies scheint fortan hinterfragbar zu sein. Ob das aber die Fans wirklich stört? Schließlich haben sie ausgiebigen Gebrauch gemacht von der willkommenen Gelegenheit, einen, wenn auch lancierten persönlichen Eindruck des großen Ereignisses zu verbreiten. Dass die Werbung ihre Finger im Spiel hatte und dabei immer wieder bereitwillig zu Tricks greift, weiß man ja. Ihr Einfallsreichtum in dieser Hinsicht kann auch begeistern und dazu veranlassen, eigene Vorteile aus der einmaligen Chance zu ziehen. Das Beschwören moralischer Standpunkte steht den Neidern schlecht zu Gesicht.