Ein unfreiwilliger PR-Coup

28.02.2013 | PUBLIC RELATIONS

Einen herausragenden PR-Erfolg konnte der britische Damenbindenhersteller Bodyform im Jahr 2012 verzeichnen.

Im Oktober reagierte das Unternehmen auf ihrer Facebook-Seite so humorvoll und scharfsinnig auf eine Kundenkritik, dass binnen kürzester Zeit die Video-Antwort von Bodyform von mehr als 6000 Menschen mit „Gefällt mir“ kommentiert und über 3000 Mal geteilt wurde. Das zu diesem Zeitpunkt nicht ganz so erfolgreiche Unternehmen erreichte mit dieser Idee zigtausend Menschen.

Richard, Freund einer Kundin, beschwerte sich bei Bodyform. In einer Nachricht auf Facebook mokierte er, dass die Firma ihm ein völlig falsches Bild der weiblichen Menstruation vermittelt habe. Seine Freundin sei in dieser Zeit ganz und gar nicht, wie ihm in der Werbung suggeriert wurde, voller Elan und Freude. Im Gegenteil, sie wäre in dieser Zeit schlecht gelaunt und ein richtiges Monster. Bodyform habe ihn hereingelegt, beendet er seine Kritik. Viele, meist männliche Facebook-Fans, stimmten Richard begeistert zu.

Bodyform beging nicht den fatalen Fehler, sich in eine verteidigende Position zu begeben. Oder gar die Kritik zu löschen. In einem Videospot entschuldigt sich die Geschäftsführerin persönlich bei Richard. Mit leisem Spott und einem unsichtbaren Augenzwinkern stimmt sie ihm zu, dass das wahre Gesicht der Menstruation ein hässliches ist.

Diese Aktion ist gespickt mit Ironie, ohne das Thema Menstruation aus den Augen zu verlieren. Ein gelungenes Beispiel, wie Kundenkommunikation Spaß machen und vor allem Erfolg bringen kann.

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